Sein Leben – Seine Musik
Heinz Both lernte ich bei meinen Recherchen zu bereits veröffentlichen Publikationen Ende der 90er Jahre kennen. Durch die vielen Begegnungen mit ihm entstand eine großartige Freundschaft, die sich auch in einer intensiven musikalischen Zusammenarbeit mit seinem Quartett vertiefte.
So entstanden zwei Dokumentarfilme mit ihm: „It Don’t Mean A Thing, If It Ain’t Got That Swing“. Die Premiere war am 10. März 2001 in der Cumberlandschen Galerie im Schauspielhaus Hannover. Gesendet wurde der Film am 23. 09. 2002 im NDR (N3) unter dem geänderten Titel „Die Männer, der Krieg und die Liebe zum Swing“.
Der Film „Georgspalast GOP – Glanz, Glamour und Geschichten“ wurde am 27. 08. 2003 im NDR ausgestrahlt.
Anfang 2009 war für mich der Zeitpunkt gekommen, einmal mehr über den Menschen und Musiker in Erfahrung zu bringen. Die Fülle des Materials über seine Lebensarbeit gab den Anstoß, ein Buch-Projekt zu entwickeln.
Diese Dokumentation soll einmal mehr die Lebensleistung von Heinz Both vorstellen und letztlich die kulturelle Bedeutung seines Schaffens für die Musik-Szene, auch des Jazz unserer Stadt, hervorheben, die in der heutigen aktuellen Lage wohl unbestritten ist.
Aber alles hat seinen Anfang. Und zur Umsetzung bzw. Realisierung waren Menschen erforderlich, die mit viel Mut und wenig Geld die Musik-Szene für unsere Stadt haben Wirklichkeit werden lassen, so geschehen durch Heinz Both.
Dokumente – Bild- und Textmaterial – Auszüge aus Beiträgen, Anmerkungen und Gespräche mit Heinz Both sind Inhalt dieses Buches. Bewusst sind Schwerpunkte auf sogenannte visuelle Blickfänge – Fotos, schriftliche Dokumente und Presseberichte – gelegt worden, da diese Zeitdokumente für sich sprechen. Es sind Impressionen, Momentaufnahmen aus jener Zeit, die den Ausgangspunkt für die heutige Kultur-Szene markieren.
Für die außergewöhnliche Mitarbeit an diesem Buch-Projekt möchte ich mich bei Heinz Protzer (Bad Krozingen) bedanken. Ohne seine Hilfe als Ratgeber und Korrektor wäre dieses Buch nicht erschienen. Leider bleiben viele Fragen offen, die ich noch Heinz Both gern gestellt hätte, um seine Lebensgeschichte, seine Musik umfassend darzustellen.
So werde ich die mit ihm kurz vor seinem Tode besprochenen und vereinbarten Inhalte in seinem Sinne dokumentieren.
„Heinz Both erhielt am 14. Juli 2000 in der Ratsstube des Rathauses Hannover das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.“ (GEMA Brief)
„Both gründete die Jugendband Hannover, die heute als Jugend-Bigband Hannover den Ton bei zahlreichen Konzerten vom Maschsee- bis zum Schützenfest angibt.
Unter seiner Leitung ist die Band mit Auslandsreisen und durch Tonträgeraufnahmen auch über Hannovers Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden.“ (HAZ, 15. 07. 2000)
In einer Dokumentation stellt der Autor und Zeitzeuge Gerhard Evertz den großen Musiker Heinz Both, sein Leben und seine Musik vor.
Diese Dokumentation erfährt mit ihrer ausführlichen Diskographie und einem Anhang – mit 80 Coverfotos in Farbe – einen krönenden Abschluss.
Was als „Biographie/Monographie Heinz Both“ gedacht war, wurde durch die aufwendige Archivarbeit des Autors zur „Dokumentation“, auch zur Synopse eines halben Jahrhunderts.
Leider konnte Heinz Both diese Dokumentation nicht mehr erleben. Er starb am 28. August 2010.