Swing und Modern Jazz von einer außergewöhnlichen Band.
Eine Dokumentation
Die New Jazz Group Hannover (NJGH) verdankt ihrer Entstehung indirekt einem Zufall. Im Januar 1954 spielten Musiker, die in der Tanzproduktion des NWDR Hannover tätig waren, einen Titel in der Besetzung alto-sax, bariton-sax, bass, piano und drums ein. Die Solisten waren Bernd Rabe, Karl Blume, Eberhard Pommerenke Rolf Rosemeier und Georg Schneider. (alles Musiker aus der Band von Heinz Both) Die Aufnahme kam in der „Music Box des Dr. Jazz“ (Dr. Dietrich Schulz-Köhn) über den NWDR Köln zur Sendung und erregte in Fachkreisen einiges Aufsehen.
Der Bassist Eberhard Pommerenke entschloss sich, aus dem lockeren Gebilde dieser Combo unter der Bezeichnung „new jazz group hannover“ eine feststehende Band zu bilden.
Als Arrangeur war Heinz Kitschenberg aus Essen verpflichtet, der einen gewissen eigenen Stil prägte. Der NWDR Hannover verpflichtete die NJGH zu einer Produktion und gab damit den indirekten Startschuss.
Die offizielle Gründung erfolgte in Form des 1. Studio-Jazzkonzertes des Hot Club Hannover in der „Akademie für Musik und Theater“ in Hannover mit dem Starlight Swingtet. Die Akademie ist der Vorläufer der heutigen Hochschule für Musik, Theater und Medien.
Aus verschiedenen Gründen war eine Umbesetzung erforderlich. Karl Blume und Klaus Wunderlich (vorher Rolf Rosemeier) schieden aus. Dafür stießen Gerd Mann, ein nicht unbekannter Pianist und Vibraphonist aus Bremerhaven und der all-round-Musiker, Komponist und Arrangeur Heinz Kitschenberg zur NJGH. Für den Schlagzeuger Georg Schneider kam Helmut Perschke.
In kürzester Zeit wurde ein Riesenpensum an Probearbeit bewältigt und der Hot Club Düsseldorf, mit dem die NJGH schon immer in engerer Beziehung stand, ließ es sich nicht nehmen, Ende März 1955 diese neue Besetzung als erster seinem Publikum vorzustellen
Im Anschluss an dieses Konzert erfolgte eine Produktion beim BFN Köln und auch Joachim Ernst Berendt vom SWF Baden Baden sendete regelmäßig Aufnahmen der Combo.
Eberhard Pommerenke gelang es, den amerikanische Stan-Kenton-Arrangeur und Posauniste Bill Russo für die Arbeit der NJGH zu interessieren. Bill Russo plante für August 1955 einen Besuch in Deutschland und der Erfolg der persönlichen Fühlungnahme war eine Schallplattenproduktion für das „“Brunswick“ – Repertoire der Deutschen Grammophon – Gesellschaft, eine Produktion beim NWDR Hannover und ein Konzert für den Hot Club Hannover. Außerdem schrieb Bill Russo ein Konzert für den Alt-Saxophonisten Bernd Rabe, das dann beim NWDR Hannover aufgenommen wurde